Farblithographie, 1960

Auflage : 30/150

Herausgeber : Editions Jean-Paul Loriot

Drucker : Mourlot, Paris

Katalog : [Vallier p. 298]

67.00 cm. x 51.00 cm. | 26.38 in. x 20.08 in. (Papier)

39.00 cm. x 25.00 cm. | 15.35 in. x 9.84 in. (Bild)

Japan papier

Diese Lithografie ist ein Druck auf japanischem Perlmuttpapier, einem kostbaren Medium, das einen unvergleichlichen Reichtum an Texturen und Farbvariationen aufweist. Sie zeigt eine schraffierte Silhouette, die sich vor einem rosafarbenen Hintergrund abhebt.

Das Aussehen der Figur, die dem griechischen Vorbild nahekommt, ist Braque seit den 1930er Jahren vertraut. Sie ähnelt insbesondere der Radierung, die als Frontispiz von Hesiods Theogonie diente, die 1932 gestochen und 1955 nach der Veröffentlichung des von Aimé Maeght illustrierten Textes ergänzt wurde [Vallier S.57]. Dieses lange Gedicht über die Genealogie der Götter, das zwischen dem 8. und 7. Jahrhundert verfasst wurde, hatte einen unermesslichen Einfluss auf die Arbeit des Künstlers und inspirierte ihn dazu, mit dem plastischen Potenzial der griechischen Mythologie zu experimentieren.

Das Geheimnisvolle hat in Braques Kunst immer einen Platz, da er versucht, Objekte zu verwandeln. Bei genauerem Hinsehen zeigt diese Silhouette gleichzeitig eine geflügelte weibliche Figur in Grau und eine männliche Figur in Schwarz. Sie erinnert an den Mythos der Seelenverwandten, den der Dichter Aristophanes in Platons Gastmahl aufgestellt hat. Nach diesem Mythos, der die Anziehung der Liebe erklärt, hätten die Menschen ursprünglich einen Kopf, aber zwei Gesichter, einen Körper, aber vier Beine und vier Arme besessen. Sie hätten in perfekter Einheit mit ihrer Hälfte gelebt, in einem Zustand der Vollständigkeit, der sie von ihrer Pflicht zur Anbetung der Götter abhielt. Zeus trennte sie, um ihren Stolz zu bestrafen, und seit diesem Tag werden die Menschen von dem Wunsch getrieben, sich zu vereinen.

Das Werk ist in sehr gutem Zustand
Vom Künstler handsigniert
Echtheitszertifikat

Ref : LCD3877