André LHOTE

Biographie

André Lhote wurde am 5. Juli 1885 in Bordeaux geboren und starb am 24. Januar 1962 in Paris.

Er war einer der Vertreter der kubistischen Bewegung.

In Bordeaux verbrachte er zehn Jahre als Lehrling bei einem dekorativen Bildhauer und besuchte bis 1904 die Kurse für dekorative Bildhauerei an der Kunsthochschule von Bordeaux.

Zur Malerei kam er durch die Lektüre von Diderots Salons, Delacroix' Tagebuch und Baudelaires Curiosités esthétiques. Er ließ sich 1907 in Paris nieder. Die Galerie Eugène Druet organisierte 1910 seine erste Ausstellung.

Mit seinem Gemälde Paysage français schloss er sich 1912 der kubistischen Bewegung an. Allerdings lehnte er das allzu Abstrakte an dieser Form der Malerei ab und versuchte stets, eine Verbindung zur klassischen Malerei zu bewahren, sei es durch die Themen oder durch die Strenge seiner Kompositionen. Er will die Moderne nicht im Bruch, sondern in der Kontinuität der Tradition verankern.

Drei seiner Werke werden 1913 im Salon des indépendants ausgestellt.

Er wird wegen einer Netzhauterkrankung ausgemustert und nimmt daher nicht am Ersten Weltkrieg teil. Er wurde der Präfektur des Departements Gironde zugeteilt und teilte sich das Büro mit Georges de Sonneville, mit dem er zusammenarbeitete.

1919 schrieb er dank Jacques Rivière, den er kannte, eine Kolumne als Kunstkritiker in der Nouvelle Revue française.

Ab 1918 unterrichtete er an verschiedenen Akademien, bis er 1922 seine eigene Akademie in der 18, rue d'Odessa im Stadtteil Montparnasse gründete. Dort unterrichtete er bis zu seinem Lebensende. Unter dem Titel De la palette à l'écritoire (Von der Palette zum Schreibpult) sammelte er Texte großer Meister, darunter Leonardo da Vinci. Der Schwerpunkt seines Unterrichts liegt auf seinen beiden Abhandlungen: Traité du paysage (Abhandlung über die Landschaft) und Traité de la figure (Abhandlung über die Figur).

Lhote organisierte auch Sommerkurse für seine Schüler in dem Haus, das er 1926 in Mirmande in der Drôme gekauft hatte. Ab 1940 und während der gesamten Besatzungszeit fanden viele Künstler dort Zuflucht, darunter Alexandre Garbell, Pierre Palué, Marcelle Rivier und Guy Marandet, die dort wohnten.

1936 war er Mitglied der Redaktion der kommunistischen Zeitung Ce soir, für die er die Kunstrubrik betreute.

1938 entdeckte er Gordes, wo er ein Haus im Louis-XIII-Stil kaufte und es renovierte. Von 1939 bis 1942 wohnte er dort abwechselnd mit Mirmande. Er macht seine Freunde mit der Attraktivität des Dorfes bekannt. Marc Chagall, Jean Grenier, Willy Ronis und andere werden seine Nachbarn.

Von Anfang an fühlte sich Lhote mit dem Motto des Art déco, "alles dekorativ" zu gestalten, sehr verbunden. Diese Vorliebe für Dekoration sollte er bis zum Schluss beibehalten. So führte er 1957 die Wandmalereien in der medizinischen Fakultät von Bordeaux aus.