Gouache (Modern), 1959

Katalog : Alexis Poliakoff CRSP Vol. III n°59-93 page 102

49.00 cm. x 62.00 cm. | 19.29 in. x 24.41 in. (Bild)

62.00 cm. x 79.00 cm. | 24.41 in. x 31.1 in. (Rahmen)

Diese Gouache auf grauem Cansonpapier ist typisch für die Farbexperimente des Malers in den 1950er Jahren, seiner Reifezeit. Er experimentierte mehr mit kräftigen Farben und ließ die gesättigten Brauntöne, die er ein Jahrzehnt zuvor verwendet hatte, hinter sich.

Mit der Entscheidung, auf diesem Medium zu malen, entschied sich der Künstler für kühle Farbtöne. Die Variationen von Blau- und Grautönen verleihen dem Werk eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. Dieses schöne Camaïeu scheint auf den ersten Blick aus Volltonfarben zu bestehen, doch bei näherer Betrachtung stehen die Farben nebeneinander, ohne sich zu überlagern. Sie liegen nebeneinander und übereinander, als ob jede Farbe ein integraler Bestandteil der anderen wäre. Dies wird vor allem durch die Texturbehandlung mit Gouache deutlich. An manchen Stellen ist die Oberfläche poliert, an anderen wirkt sie wie abgeriebene Farbe. So entsteht eine farbliche Eindeutigkeit, die mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen verschmilzt, wodurch eine gewisse Transparenz des Materials entsteht.

Der Kunstkritiker Roger van Gindertaël beobachtete ebenfalls die Geste des Malers: "Poliakoff hat eine Vorliebe für großartige Materialien, die er in aufeinanderfolgenden Schichten aufträgt, die sich gegenseitig bereichern; es scheint, dass er eine immer größere Bedeutung dem Pinselstrich beimisst, den er fächerförmig um ein Zentrum herum anordnet."

Der Künstler schafft einen Raum, in dem die Reinheit der Farbe und die Reinheit der Formen zum Ausdruck kommen. Seine Formen sind unregelmäßig und asymmetrisch, dennoch entsteht ein Eindruck von Ordnung in der Komposition. Wie drei Puzzleteile, die sanft ineinander greifen, drückt sich ihre Daseinsberechtigung gemeinsam aus, wie ein großer Teil eines untrennbaren Ganzen.

Echtheitszertifikat
Vom Künstler handsigniert

Ref : LCD5496